Weiterbildung in der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin

Die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Diakonie-Klinikum Stuttgart verfügt mit einer vereinbarten Kooperation mit dem Klinikum Ludwigsburg in Form einer einjährigen Rotation über die volle Weiterbildungsbefugnis für das Fach Anästhesiologie (60 Monate). Eine fundierte Einarbeitung von Berufsanfängern liegt uns besonders am Herzen. Berufsanfänger erhalten in den ersten 2-3 Monaten einen fest zugeordneten Tutor.

Unsere Weiterbildung orientiert sich an modernen Ausbildungskonzepten und basiert auf einem mit den Assistenten gemeinsam entwickelten Curriculum. Sie ist kompetenzbasiert und erfüllt damit bereits jetzt die Anforderungen der kommenden neuen Weiterbildungsordnung.

Die Weiterbildung verläuft in Modulen mit Blockrotationen in die verschiedenen Bereiche der Anästhesie. Jedes Modul wird von einem speziellen Tutor betreut, der Einarbeitung und Kompetenzerwerb supervisiert.

Das Weiterbildungscurriculum gliedert sich in verschiedene Abschnitte:

1.  Weiterbildungsjahr

Nach der Einarbeitungsphase von 2-3 Monaten rotieren die Assistenten in 6-8 Wochen-Blöcken durch verschiedene OP-Bereiche, um durch repetitives Arbeiten Sicherheit zu schaffen und eine steile Lernkurve zu erreichen. Durch unseren Schwerpunkt der Regionalanästhesie erlernen die Assistenten bereits im ersten Ausbildungsjahr verschiedene Nervenblockaden unter Anleitung. Diese werden alle Ultraschall-unterstützt durchgeführt. Nach einer Einarbeitung in die Prämedikationsambulanz (u. a. Einschätzung des Anästhesierisikos, selbstständige Befundung der EKGs u. a.) können die Assistenten an Spätdiensten teilnehmen.

2.  Weiterbildungsjahr

Ab Beginn des 2. Weiterbildungsjahres: Teilnahme am anästhesiologischen Bereitschaftsdienst. Im Rahmen des Bereitschaftsdienstes unter anderem Betreuung der operativen Patienten auf der IMC-Station.

Vertiefung der anästhesiologischen Fähigkeiten: Durchführung von Narkosen bei Patienten mit komplexeren Vorerkrankungen, Erlernen der sonographiegesteuerten Anlage von zentralen Venenkathetern und Erlernen von anspruchsvolleren peripheren Nervenblockaden (interscalenäre und infraclaviculäre Blockaden, Blockaden des N. saphenus in „Single Shot“ und Kathetertechnik).

Wir bieten weiterhin Rotationen in Lerneinheiten an, um in speziellen Bereichen (z.B. Wirbelsäulenchirurgie, plastische Chirurgie u. a.) den Erwerb der nötigen Expertise zu ermöglichen.

In das zweite Weiterbildungsjahr fällt auch die Teilnahme am einwöchigen Notarztkurs und am einwöchigen Intensivmedizinvorbereitungskurs (beide Kurse werden vom Diakonie-Klinikum finanziert).

3.  Weiterbildungsjahr

Erste sechsmonatige Rotation auf die interdisziplinäre Intensivstation. Auf der Intensivstation werden nicht nur operative, sondern auch internistische Intensivpatienten betreut. Die Weiterbildungsassistenten/-innen erlernen somit auch die Behandlung internistischer intensivmedizinischer Krankheitsbilder. Anschließend Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin und damit regelmäßige Teilnahme am Notarztdienst der Stadt Stuttgart.

Optional bieten wir nach der ersten Rotation auf die Intensivstation und Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin im 3. Weiterbildungsjahr eine sechsmonatige Rotation in die Zentrale Notaufnahme an, um den Weiterbildungsassistentinnen/ -en die Möglichkeit zu geben, Kenntnis und Erfahrungen nicht nur in der außerklinischen, sondern auch in der innerklinischen Notfallversorgung zu erlangen.

Im OP Durchführung von Allgemeinanästhesien bei größeren operativen Eingriffen, Erlernen der Anlage von thorakalen Epiduralkathetern, das Management des schwierigen Atemwegs. Auch hier sind wieder Blockrotationen in Lerneinheiten (z.B. Wirbelsäulenchirurgie, Gefäßchirurgie, große Abdominalchirurgie) vorgesehen.

4.  Weiterbildungsjahr

Zweite sechsmonatige Rotation auf die Intensivstation. Anschließend einjährige Rotation in die Klinik für Anästhesiologie am Klinikum Ludwigsburg. Dort Erlernen anästhesiologischer Verfahren in der Geburtshilfe, Neurochirurgie und Kinderanästhesie.

5. Weiterbildungsjahr

Nach Rückkehr aus Ludwigsburg selbstständige Durchführung von Narkosen mit hohem Schwierigkeitsgrad (pankreas- und leberchirurgische Eingriffe in der Viszeralchirurgie, aortenchirurgische Eingriffe in der Gefäßchirurgie, Wirbelkörperersatzoperationen und thorakale wirbelsäulenchirurgische Eingriffe im Wirbelsäulenzentrum). Zudem Einführung in Lehrkonzepte und Vorbereitung auf kommende Ausbildungstätigkeiten.

Allgemeines zum Weiterbildungscurriculum

Regionalanästhesie

Besonderer Weiterbildungsschwerpunkt unserer Klinik ist die sonographiegesteuerte periphere Regionalanästhesie. Im Raum Stuttgart führen wir die meisten peripheren Regional-Anästhesien durch. Die Assistenzärzte erlernen bereits im ersten Weiterbildungsjahr die Durchführung einfacher peripherer Nervenblockaden.

Jährliches Weiterbildungsgespräch

Mit jeder Weiterbildungsassistentin und jedem Weiterbildungsassistenten wird jährlich vom Chefarzt im Beisein eines Oberarztes oder einer Oberärztin ein schriftlich dokumentiertes Weiterbildungsgespräche geführt. Ziel der Weiterbildungsgespräche ist es, die Weiterbildungsassistenten/-innen zur kontinuierlichen Verbesserung ihrer theoretischen Kenntnisse anzuhalten und diese einmal im Jahr überprüfen zu lassen.

Teilnahme an Lehrtätigkeit

Als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen befinden sich regelmäßig PJ-Studenten zur Ausbildung in unserer Abteilung. Für die PJ-Studenten wird ein wöchentlich stattfindendes PJ–Seminar angeboten, an dessen Ausrichtung die Weiterbildungsassistenten/-innen mit zunehmendem Kenntnisstand eingebunden werden.

Fortbildungsveranstaltungen in der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin

Mittwochsfrühfortbildung (wöchentlich) von 07:00 - 07: 30 Uhr

Die im Wochenrhythmus stattfindende abteilungsinterne Fortbildung behandelt Themen aus allen Bereichen der Anästhesie und Intensivmedizin. An dieser Fortbildung beteiligen sich alle Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin sowie Studierende im Praktischen Jahr. Die Veranstaltung ist mit einem CME-Punkten zertifiziert.

Assistentenunterricht (14 tägig)

Alle 14 Tage findet Unterricht für die Assistenzärzte statt, der speziell für die Assistenzärzte ausgerichtet ist und sich an deren Wissenstand und Erfahrungen orientiert. Behandelt werden Themen aus der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin.
Dieser Unterricht ist so beliebt, dass häufig auch Assistenzärzte anderer Fachrichtungen daran teilnehmen.

Fortbildung Stuttgarter Anästhesisten (monatlich)

Die Fortbildung der Stuttgarter Anästhesisten ist eine Veranstaltung, die wir gemeinsam mit den anderen großen Anästhesiekliniken Stuttgarts einmal im Monat organisieren und veranstalten. Sie findet in der Regel am vierten Dienstag im Monat von 17:30 bis 19:00 Uhr statt. Sie ist mit zwei CME-Punkten zertifiziert.

Interdisziplinäre Komplikationskonferenz (monatlich)

Unter der Leitung von Prof. Meierhenrich findet einmal im Monat im Diakonie-Klinikum eine interdisziplinäre Komplikationskonferenz statt, an der die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin in der Regel beteiligt ist.

Leitung

Prof. Dr. Rainer Meierhenrich

Chefarzt der Anästhesie
Leitender Ärztlicher Direktor des Diakonie-Klinikums

Facharzt für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnungen Intensivmedizin, Notfallmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin

Kontakt

Sekretariat
Ann-Kathrin Stephan
Nadine Schmidt

Rosenbergstraße 38
70176 Stuttgart

Telefon: 0711 991-2201/2203
Telefax: 0711 991-2290

anaesthesie@diak-stuttgart.de